Mein erstes Buch unter dem Namen Jörn Döhnert war Fachliteratur. Als dann das Bedürfnis aufkam, auch Belletristik zu veröffentlichen, musste ein Name her – denn zwei Genres unter dem gleichen Namen? Das macht selbst J. K. Rowling nur kurz…
Ein Name musste her. Anagramieren war angesagt. Herr Thönder wurde geboren.
Er gab und gibt mir die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszublicken – oder alles, was auf dem Teller ist, schonungslos zu benennen: Jede einzelne Erbse kann umgedreht, jedes Kartoffelpüree durchkämmt, jedes Schnitzel zerlegt werden. Schamlos, schmerzbefreit, grenzenlos…
Doch nicht ganz grenzenlos, denn Herr Thönder ist ein Teil von mir! Und damit sind einige Charakterzüge und Einstellungen verbunden, die sich nicht leugnen lassen wollen.
Kurz zusammengefasst: Herr Thönder ist ein grüner, linksversiffter Gutmensch! Ein autistischer, soziophober Narzisst! Ein geselliger Zuhörer!
Damit regt er zum Nachdenken an und möchte Freude und Lachen in die Welt bringen. Trotz allem. Trotz all der schweren Themen, die er anschreibt. Trotz der Realität, in der er lebt.
Aus dieser Realität würde er sich gerne immer mal herausnehmen. Ganz allein auf einer Insel. Allein auf einem Berg. Eine einsame Kanutour über Flüsse im Grünen. Das wäre schön.
Doch das würde nicht dazu passen, was Herr Thönder (be-)schreibt. Dies ist die Realität. Manchmal mit einem ironischen Augenzwinkern. Manchmal mit einem Wink mit einem winzig-kleinen Zaunpfählchen. Aber immer die Realität.
Kaum zu glauben, aber wahr: (Fast) alles, was in den Büchern auftaucht, hat Herr Thönder so oder ähnlich, aus der ein oder anderen Perspektive, erlebt!
Ob es das lesenswerter macht? Keine Ahnung. Da ist Herr Thönder ganz Egoist: „Hauptsache, ich habe es mir von der Seele geschrieben!“